Warja Lavater macht in ihrem Werk komplexe Zusammenhänge in ihrer künstlerischen Sprache der einfachen und begreifbaren Symbole nachvollziehbar. Warja Lavaters grosses Talent war es, das Wesentliche zu sehen und vom Unwesentlichen zu trennen. Damit gelang ihr die Visualisierung und somit Vereinfachung komplexer Systeme.
Bekannt ist sie vor allem für ihre Leporellos, die klassische Märchen und Geschichten in der von ihr kreierten künstlerischen Zeichensprache und Piktogrammen nacherzählen.
Sie schuf aber auch unter anderem eines der bekanntesten Signete in der Schweiz: das Logo für den Schweizerischen Bankverein – heute UBS. (drei Schlüssel – Sinnbild für den Schlüssel zum Banktresor und je einen für die drei Landesteile der Schweiz)
Die Schlüssel – Sinnbild für den Schlüssel zum Banktresor und je einen für die drei Landesteile der Schweiz.
Das 1937 von Warja Lavater geschaffenen Schlüssel Logo vermag mit gleichbleibender Unmissverständlichkeit und Klarheit, wie kaum ein anderes Symbol, die wirtschaftliche Funktion und Bedeutung der Bank in so komprimierter und notabene auch sympathischer Form zu vermitteln.
Warja Lavater war eine Meisterin der Reduktion durch Erkennen der Zusammenhänge und der damit verbundenen Fähigkeit das Wesentliche vom Unwesentlichen zu trennen.
Das Werk von Warja Lavater ist – auch für unsere Arbeit – Anregung, Einsicht, Erkenntnis, Verständnis – kurz um: Inspiration. Im September 2013 wäre sie 100 Jahre alt geworden.
«Es ist höchste Zeit, meine ich, dass ein Festredner die wahre Bedeutung der Babies anerkennt», war Mark Twain schon 1879 überzeugt, als er bei einem Festessen seine legendäre ‹Rede auf die Babies› hielt. Und er fuhr fort: «Vergessen Sie nicht, was uns bevorsteht, wenn die jetzige Saat reift. Wenn wir in fünfzig Jahren wohl alle tot sein werden, ... werden die Babies, die heute noch in der Wiege liegen, auf Deck sein. Wir wollen sie gut erziehen, denn wir haben ihren Händen etwas Grosses zu übergeben.»
Soweit Mark Twain. Zugegebenermassen kann man bei Neugeborenen oder Kleinstkindern wohl noch kaum von ‹Erziehung› sprechen, erstreckt sich die ‹Betreuung› doch in erster Linie auf die Befriedigung der Grundbedürfnisse des Nachwuchses: Schlafen, Essen, Trinken und gewickelt werden in einer positiv, anregenden Atmosphäre. Doch, wie schnell vergeht die Zeit und wie schnell wachsen die Wünsche und Anforderungen der Dreikäsehochs an ihre Eltern? So kommen gestresste Mamis und Papis meist kaum dazu, den eigenen Erwartungshorizont (sei dies auf sich selber oder auf ihre Sprösslinge bezogen) weiter abzustecken als bis zum nächsten Glas Sirup, dem nächsten Tobsuchtsanfall des Jüngsten oder allenfalls dem für die kommende Woche angesetzten Blockflötenkonzert der Mittleren.
Doch, um auf Mark Twain zurückzukommen: Auch heute, mehr als 130 Jahre nachdem Twain seine ‹Rede auf die Babies› hielt, versuchen wohl die meisten erziehend Tätigen, ihre Kinder gut zu erziehen in dem Bewusstsein, dass sie ‹etwas Grosses› vor sich haben. Soweit sind sich die Erziehenden dieser Welt also einig. Doch, was heisst das konkret? Welche Erziehungsgrundsätze sind uns heilig, bei welchen sind wir bereit, Abstriche zu machen? Wie sehen die Wünsche für die Zukunft ihrer Kinder von Schweizer Vätern und Müttern aus? Die Antworten auf diese Fragen interessierten uns von, weshalb wir 260 Mütter und Väter um Antworten baten.
Für Eltern steht fest, dass die Gesundheit ihrer Kinder das höchste Gut ist. Danach folgen auf der Wunschliste für die Zukunft der Kinder die ‹Zufriedenheit› und die ‹Selbstverwirklichung›. Allgemeinplätze wie ‹Frieden› und ‹Glück› fallen gegenüber den drei Erstgenannten klar ab.
Was wünschen Sie Ihrem Kind/Ihren Kindern am meisten für die Zukunft?
Woran mag es liegen, dass die befragten Mütter weit häufiger die Gesundheit ihrer Kinder nannten als die befragten Väter? Vielleicht, weil sie es meist sind, die den Erkältungstee und die heissen Umschläge verabreichen oder die den Kindern bei akuten Durchfallerscheinungen (tatkräftig) zur Seite stehen. Für die Väter spielt dafür die Selbstverwirklichung ihrer Kinder eine wichtigere Rolle als für die befragten Mütter. Rein spekulativ könnte man behaupten, dass die Väter – zahlenmässig immer noch wesentlich häufiger ausser Haus tätig als die Mütter - in ihrer Tätigkeit manchmal kaum Selbstverwirklichung erleben, weshalb sie diese ihren Kindern von ganzem Herzen wünschen mögen... aber eben, dies ist reine Spekulation.
Doch, gehen wir noch einen Schritt weiter zurück. Die Zukunftswünsche für die Kinder sind das eine, die wichtigsten Erziehungsgrundsätze etwas ganz anderes. Als ‹die drei wichtigsten Sachen, die man einem Kind in der Erziehung mitgeben sollte› nannten Väter und Mütter an erster Stelle Liebe und Zuneigung. Danach wurden Punkte wie Ehrlichkeit, Geborgenheit/Vertrauen und Selbstvertrauen/Selbständigkeit aufgezählt. Während letzteres bei den Müttern einen viel höheren Stellenwert einnimmt als bei den Vätern, wünschen sich die ‹Herren des Hauses› ehrliche, respektvolle und höfliche Sprösslinge, die aber gleichzeitig tolerant und offen sind, gepaart mit einer guten Bildung / Ausbildung und einem Schuss Lebensfreude und Humor.
Die 3 wichtigsten Sachen, die man einem Kind in der Erziehung mitgeben sollte:
Vor allem Liebe, Ehrlichkeit, Vertauen und Selbstvertrauen sollen den Tornister der Kleinen für Ihre Reise in die Zukunft füllen - oh happy days - solche Babies können doch nie zu Bluffern, Abzockern und Egomanen mutieren - oder?
Doch kommen wir an dieser Stelle nochmals auf Mark Twain, der sich gegen Ende seiner ‚Rede auf die Babies’ die vielen Millionen Babies in ihren Wiegen vorstellte: «In einer dieser Wiegen liegt zu dieser Stunde gewiss der zukünftige grosse Nelson, der zahnt... und in einer anderen Wiege schaut der kommende, berühmte Astronom blinzelnd mit noch schwachem Interesse empor zu den Sternen der Milchstrasse ... oder der grosse Historiker der Zukunft, der einst lügen und lügen wird, bis dass seine irdische Mission beendet ist ... und in einer anderen Wiege mag sich ein kommender Präsident mit den tiefen Problemen beschäftigen, welches Unheil so früh sein Haar gebleicht hat, und in einer unendlichen Zahl weiterer Wiegen liegen jetzt einige sechzigtausend Arbeitslose der Zukunft...». Wenn wir nur immer wüssten, wohin die Reise geht!